
Der Bundesverband Deutscher Detektive (BDD) hatte im Rahmen seiner Jahreshauptversammlung zum Pressegespräch geladen. Angesichts der Berichterstattung über den Lidl-Skandal und die überwachung von Mitarbeitern durch Detektive, wiederholte der BDD seine Forderung nach einem kontrollierten Berufszugang, der einen einheitlichen Qualitätsstandard bei den Privatermittlern gewährleisten soll. Denkbar seien hierzu Prüfungen bei den Industrie- und Handelskammern, damit Berufsanwärter auch die nötigen rechtlichen Kenntnisse hätten. Bislang könne jeder Detektiv werden. Eine Gewerbeanmeldung reiche aus. Dieser „unkontrollierte Wildwuchs“, der zu immer mehr schwarzen Schafen führe, sei dem BDD ein Dorn im Auge.
Die Präsidentin des Bundesverbandes, Eveline Wippermann, betonte zudem, dass nicht Detektive im klassischen Sinne von Lidl beauftragt worden seien, sondern Fachkräfte zur Sicherheit im Handel. Deren Aufgabenbereich beschränke sich auf den Schutz der Waren vor Diebstahl für einen Stundenlohn von rund zehn Euro. Das Honorar eines Detektivs betrage durchschnittlich 56 Euro pro Stunde. „Wer Dumpingpreise bezahlt, bekommt auch keine gute Qualität“, so der BDD, der 130 von 1530 Detekteien in Deutschland vertritt.
Reich würden mit der Arbeit als Privatermittler allerdings nur sehr wenige, trotzdem entschieden sich immer mehr für den Beruf. Laut Auskunft des Bundesverbandes schwanke der Satz für eine Detektivstunde zwischen 40 und 120 Euro. Die Umsatzsteuer zahlenden Detekteien erwirtschafteten in 2006 insgesamt rund 241 Millionen Euro. Dabei kamen gerade einmal 35 Betriebe auf einen Jahresumsatz von ein bis zwei Millionen Euro. 500.000 bis eine Millionen Euro betrug der Umsatz bei 48 Unternehmen. Die Mehrheit lag im Bereich von 17.500 bis 50.000 Euro. über die Mitarbeiterzahlen der Detekteien gibt es keine genauen Angaben. Viele sind Ein-Mann-Betriebe oder haben weniger als zehn Angestellte.