Bewerber lügen immer öfter

Pre-Employment Check nennt sich ganz modern die überprüfung von Bewerbern. Bei einer Ausbildung zum Bäcker oder Automechaniker wird sich der Arbeitgeber wahrscheinlich nicht die Mühe machen, die in Frage kommenden Kandidaten von einer Detektei unter die Lupe nehmen zu lassen. Geht es allerdings um hochdotierte Posten oder Stellen in sicherheitsrelevanten Bereichen des Unternehmens wie zum Beispiel der Forschung, gehört es immer öfter zum Usus, die Daten im Lebenslauf kontrollieren zu lassen.

Der Umfang der Recherchen gestaltet sich dabei ganz nach Wunsch des Auftraggebers. Wichtigste Punkte sind die Logik und die Chronologie der Informationen sowie deren überprüfung. Gerade was das betrifft, scheinen viele Bewerber immer kreativer zu werden. Sie verändern und schönen Jahreszahlen, drucken sich ihre Zeugnisse oder Diplome selbst und erfinden Referenzen, um sich in ein besseres Licht zu stellen. Häufig reicht ein Anruf bei einer der genannten Stellen und der Betrug fliegt auf. Eine neue Masche ist, eine eidesstattliche Versicherung abzugeben, dass die Papiere verloren gegangen seien und man aus diesem Grund nur über eine selbst verfasste Abschrift verfüge. Angesichts der Vielzahl der Bewerbungen gerade in großen Unternehmen, huschen viele solcher schwarzen Schafe, von denen es immer mehr gibt, unbemerkt durch.

Wenn sie es schaffen und eingestellt werden, fügen sie der Firma später in 70 Prozent der Fälle Schaden zu. Das sind die Erfahrungswerte eines Detektivs, der sehr viel Zeit damit verbringt, Unterlagen von Bewerbern auf ihre Schlüssigkeit zu untersuchen. Wenn man sich dazu hinreißen lässt, den eigenen Lebenslauf zu fälschen, stecken meist finanzielle Motive dahinter. Betrogen wird dann nicht nur die Firma, sondern auch gleich die Kollegen und Lieferanten. Der Schaden, der auf diese Weise entsteht, wird auf jährlich 20 Milliarden Euro geschätzt.

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