Detektiv aus Kärnten zeigt wie es nicht geht

Wenn man den Hals nicht voll bekommt: Ein Privatdetektiv aus Kärnten gab jetzt das beste Beispiel dafür ab, wie ein professioneller und seriöser Ermittler nicht arbeiten sollte. Er betrog einen Mandanten um 150.000 Euro und rastete vor Gericht aus. Von seiner 30jährigen Berufserfahrung und dem Wissen aus 150 Prozessen, denen er beiwohnte, war dabei wenig zu spüren. Immerhin: Hartnäckig ist der Mann, der gleich das Gesetzbuch mit auf die Anklagebank nahm. Der Prozess wurde vertagt.

Ein Schweizer Arzt hatte den Privatdetektiv beauftragt, Beweise gegen ein Betrüger-Duo zu beschaffen, das ihn um 300.000 Euro erleichtert hatte. Allzu lange dauert es nicht und der Arzt hielt die gewünschten Informationen in Händen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wäre der Auftrag normalerweise beendet gewesen. Doch der Detektiv konnte den Arzt davon überzeugen, dass auch eine Bank an den Betrügereien beteiligt sei. Für 150.000 Euro würde er auch dafür Belege liefern. Das Geld wurde in einem Hotel übergeben, von da ab herrschte Funkstille. Der Arzt hörte nichts mehr vom Ermittler. Der blieb die Beweise gegen die Bank schuldig und behielt das Geld.

Vor Gericht tobte der Detektiv. „Die Anklage ist ein Witz“, ließ er die Richterin mehrmals wissen. Das führte zu einer Pause von zehn Minuten, damit sich die Gemüter wieder beruhigen konnten. Gebracht hat es wenig. Selbst die Anwältin des Mannes zeigte sich verärgert. Dass der Privatdetektiv derart reagiert, hätte sie ahnen können. Denn unbekannt ist er in Kärnten nicht gerade. Er liebt es offensichtlich im Mittelpunkt zu stehen. Die österreichischen Zeitungen nennen ihn mit einem Augenzwinkern „Aufdecker der Nation“, der sich bereits mit Themen wie lybischen Waffenlieferungen und politischen Bespitzelungen in die Schlagzeilen gebracht hat.

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