Detektiv stellt dreisten Postdieb, der hunderte Bürger über Wochen nervte

Verfolgt man die Berichte über die Arbeit von Detektiven, könnte man den Eindruck gewinnen, dass ihre Aufträge nur noch daraus bestehen, Mitarbeiter heimlich zu bespitzeln. Lidl, Telekom und Bahn sind die besten Beispiele dafür. Doch es geht auch anders. So hat die Deutsche Post in Wilmersdorf mit Hilfe eines Privatermittlers einen besonders dreisten Dieb stellen können. Der stammt zwar auch aus den Reihen des Unternehmens, hat aber einiges auf dem Kerbholz. Wochenlang plünderte er einen Verteilerkasten der Post, was dazu führte, dass die Kunden vergebens auf die Korrespondenz warteten und sich im Verteiler-Zentrum beschwerten. Schließlich ging es nicht nur um Liebesbriefes, sondern auch um Schecks und wichtige Belege.

Da sich die Vorfälle häuften, konnte nicht mehr von einem Versehen ausgegangen werden. Dass hin und wieder Briefe im Nichts verschwinden, ist bei dem täglichen Volumen, das die Post zu bearbeiten hat, nicht ungewöhnlich. Wenn in einem Bezirk aber nur noch vereinzelt Schreiben ankommen und die Zahl der Beschwerden täglich steigt, klingeln die Alarmglocken. Um der Sache auf den Grund zu gehen, schaltete die Post einen Detektiv ein. Er legte sich auf die Lauer und musste ein wenig Geduld mitbringen, die letztendlich belohnt wurde.

Von seinem Auto aus konnte er beobachten wie der 20-jährige Postmann zusammen mit zwei Komplizen, 17 und 18 Jahre alt, in aller Seelenruhe die Briefe aus dem Kasten nahm. Davon, dass Fotos gemacht und sie später verfolgt wurden, bekamen die Diebe nichts mit. Sie wähnten sich in Sicherheit, bis das Blaulicht der Polizeifahrzeuge sie aufschrecken ließ. Der Detektiv hatte während der Fahrt die Beamten informiert. Sie hielten das Trio an und ließen die Handschellen zuschnappen. Das ist Detektivarbeit über die sich viele freuen, die jetzt wieder ihre Post im Briefkasten vorfinden.

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