Detektive hatten bei der Bahn Erfolg

So kritisch man den Auftrag der Deutschen Bahn, Mitarbeiter zu überprüfen, sehen muss: Er war durchaus von Erfolg gekrönt. Die Detektei, die unter anderem die Daten von Führungskräften mit Verzeichnissen wie dem Handelsregister abgleichen sollte, enttarnte gleich mehrere schwarze Schafe, die dem Unternehmen einen Schaden von rund 400.000 Euro zufügten. Die Ergebnisse der Detektivarbeit hatten bereits Konsequenzen für die Betroffenen, sowohl arbeitsrechtlich als auch in Form von Regressforderungen.

300 Auffälligkeiten waren im Rahmen der Projekte „Eichhörnchen“ und „Babylon“ zutage getreten. In der Mehrheit handelt es sich um Fälle, in denen Aufträge an Firmen vergeben wurden, die unter der Adresse der Mitarbeiter gemeldet waren. Genau solche Querverbindungen sollte die Detektei finden. Die Dreistigkeit der Bahn-Angestellten belegen zwei Beispiele. Einer der Beamten gründete eine Gebäudereinigungsfirma, die später für die Bahn aktiv wurde und mehrere lukrative Verträge erhielt. Ein anderer ließ die Außenanlagen eines Bahnwerkes, für das er zuständig war, vom eigenen Unternehmen in Schuss halten. Wolfgang Schaupensteiner, Antikorruptionsbeauftragter der Bahn, kennt dieses Vorgehen. Oft würden eigenen Firmen angemeldet, um sich dann selbst die Aufträge zuzuschustern. Bei einem Volumen von 20 Milliarden Euro jährlich scheint die Verlockung groß.

Bleibt zu klären, ob datenschutzrechtlich alles korrekt abgelaufen ist. Der Betriebsrat war nicht in die Aktionen eingeweiht. Den Grund für das Schweigen liefert eine Stellungnahme der Bahnrevision an den Datenschutzbeauftragten aus Berlin, die der „Spiegel“ zitiert: „Es trifft zu, dass der Betriebsrat aus Gründen der Vertraulichkeit nicht über die fallweise Zusammenarbeit mit der Detektei informiert war.“

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