
Privatdetektive arbeiten normalerweise so, dass sie nicht auffallen oder gar im Rampenlicht stehen. Diskretion gehört schließlich zu den Standbeinen, auf denen der Ruf einer Detektei fußt. Bei der überprüfung von Eheleuten, Mitarbeitern oder Geschäftspartnern kommt man ohnehin eher selten in die Verlegenheit, selbst zum Mittelpunkt zu werden. In Fällen allerdings, die für Aufsehen sorgen, ist es oft so, dass Privatermittler sich in den Vordergrund drängen.
Bestes Beispiel dafür ist der Fall Madeleine McCann. Die Detektei Medoto3 hat im Auftrag der Eltern des vermissten Mädchens die Ermittlungen aufgenommen und lässt keine Gelegenheit aus, selbst kleinste Schritte medienwirksam in Szene zu setzen. Aktuell geht es um eine Socke, die dem Mädchen gehört haben soll. Aufgrund des Fundes wurde kürzlich ein ganzer See nach dem Leichnam von Maddy abgesucht. Bislang hat auch diese heiße Spur der spanischen Detektive nicht den erhofften Erfolg gebracht. Dabei waren die Privatermittler, die keinen sonderlich guten Ruf genießen, anfangs noch zuversichtlich und versprachen lauthals, schnell brauchbare Ergebnisse liefern zu können.
In österreich war und ist es der Fall Kampusch, der die Medien auf Trab hält. Und auch hier ist ein Detektiv beteiligt. Walter Pöchhacker hat den Fall von Anfang an begleitet und zusammen mit dem steirischen Richter Martin Wabl selbst recherchiert. Im März 2006 vermuteten beide noch, Natascha Kampusch liege in einem Schotterteich vergraben. Heute gehören der Richter und der Detektiv zu den größten Kritikern der österreichischen Justiz. Sie werfen den Beamten vor, Hinweisen nicht nachgegangen zu sein und selbst bei Routineermittlungen versagt zu haben. Das letzte Wort ist in diesem Fall noch lange nicht gesprochen. Denn sowohl der Privatdetektiv als auch sein Mitstreiter verlangen eine lückenlose Aufklärung.