Deutschland liegt im Fokus der Spione

Überall, wo Spitzentechnologie entwickelt und umgesetzt wird, sind Spione nicht weit. Alleine in der Bundesrepublik Deutschland verursachen sie jährlich einen Schaden von über 50 Milliarden Euro. Burkhard Even, Leiter der Abteilung „Spionageabwehr“ beim Bundesamt für Verfassungsschutz, bringt das Problem auf den Punkt: „Deutschland liegt im Fokus dieser Spione“. Vor allem China und Russland sind in dieser Hinsicht sehr aktiv: das Reich der Mitte mit sechs und Russland mit immerhin drei Nachrichtendiensten.

Für Burkhard Even geht das größte Risiko für Unternehmen von Delegationen, Praktikanten und Besuchsgruppen aus. Sie kopieren wichtige Daten oder beschaffen sich die Informationen mit Hilfe von Minikameras. Dabei hat es China vor allem auf den Bereich Elektronik abgesehen, um spätestens 2020 den Amerikanern ebenbürtig zu sein. Wenn die Daten nicht auf illegale Weise beschafft werden können, übernehmen die Chinesen gleich ganze Firmen, um so in den Besitz von Technikwissen und Marketingstrukturen zu gelangen. Ähnlich verhält es sich mit Russland. Auch hier geht es um modernstes Know-how, um die Entwicklungskosten im eigenen Land so niedrig wie möglich zu halten.

Besonders betroffen sind kleine und mittelständische Unternehmen, hier vor allem überschuldete Firmen, denen angesichts der drohenden Insolvenz dubiose Angebote unterbreitet werden. Der Experte wertet die Abwehrmaßnahmen gegen Wirtschaftsspionage in den meisten Betrieben immer noch als „mangelhaft“. Viele Firmen seien nicht einmal gegen Angriffe über das Internet ausreichend geschützt. Der größte Schwachpunkt stellten aber nach wie die Mitarbeiter dar. Sollte der Verdacht bestehen, dass sich ein Spion eingeschleust hat oder Daten entwendet werden, rät Burkhard Even, sofort Kontakt mit dem Verfassungsschutz aufzunehmen.

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