
Sherlock Holmes hatte Dr. Watson als Detektiv-Assistenten – allerdings eher als Identifikationsfigur für den Leser. Dass Detektive mit Assistent oder Assistentin arbeiten, ist sicherlich nicht unüblich. Hierzulande ist daraus allerdings noch keine eigenständige Berufsbezeichnung geworden. Anders in österreich, wo man bei der Ausbildung zum Privatermittler erst einmal die Stufe als Detektiv Assistent erklimmen muss. Der österreichische Detektiv-Verband hat eine entsprechende Ausbildung in den Stiel gestoßen und wird dabei von der Wirtschaftskammer Wien unterstützt. Seit 2004 kann man sich so die ersten Sporen als Detektiv verdienen.
Aufgebaut ist der Kursus, der rund ein Jahr dauert, in fünf Module. Jeden Monat gibt es drei Abendveranstaltungen. Hinzu kommt ein kompletter Block am Wochenende. Vermittelt werden sollen die Basiskenntnisse für den Beruf. Als Dozenten stehen Profis bereit, die schon lange als Detektiv arbeiten oder aber im universitären Bereich beheimatet sind und beispielsweise Rechtskunde lehren. Denn auf diesem Modul baut der gesamte Kursus auf. Auf dem Lehrplan stehen dann Behörden- und Gerichtsorganisation, das bürgerliche, das zivile und das Strafrecht in österreich sowie das Gewerberecht.
Die ersten rein beruflichen Lehrinhalte folgen in den Modulen zwei und drei. Observation, Soziologie und Psychologie, Gesprächstechniken und Spurenkunde werden unterrichtet. Der Schwerpunkt liegt ganz auf Methodik, Kriminalistik und Kriminologie. Die technischen Hintergründe werden im vierten Part behandelt, angefangen bei Foto und Video bis hin zum Schutz vor Abhörattacken und der Fernmeldetechnik. Personenschutz, Waffenkunde, Beratung, Aufklärung und Unternehmerkunde folgen im letzten Modul. Möchte man später als Kaufhausdetektiv oder als Personenschützer arbeiten, bietet der Verband weitergehende Kurse an. Danach gilt es dann, sich einen Namen zu machen.