Dubiose Machenschaften bringen seriöse Ermittler in Misskredit

Die „Bild am Sonntag“ berichtete, die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz warnte und viele andere Zeitungen nahmen sich des Themas an. Da versucht eine Detektei aus Berlin auf Kundenfang zu gehen und das mit höchst fragwürdigen Mitteln. „Einer unserer Tätigkeitsbereiche befasst sich damit, unseren Mandanten Klarheit über die Treue ihres Partners zu verschaffen“, heißt es in einem Schreiben, das viele Ehefrauen erhielten, mit dem Versprechen: „Sie haben hiermit die Möglichkeit, uns rückwirkend zu beauftragen, Informationen über die Treue Ihres Partners auszuwerten und Ihnen zukommen zu lassen.“

Für den Bundesverband Deutscher Detektive (BDD) Grund genug, aktiv zu werden. Denn dieses Vorgehen entspricht ganz und gar nicht dem eines seriösen Privatermittlers. Das hat den BDD veranlasst, selbst Nachforschungen anzustrengen. Das Ergebnis sind ein paar aussagekräftige Fotos von der Firmenadresse, die auf der Internetseite des Verbandes präsentiert werden. Hinterhofklitsche dürfte am ehesten auf das zutreffen, was man zu sehen bekommt. Denn das Haus in Berlin ist zum Teil nicht einmal bewohnt und erinnert eher an die Bruchbuden, die einst von Besetzern in Beschlag genommen wurden.

Man sollte sich eben nicht mit denen anlegen, die etwas von dem Job verstehen und die rechtlichen Grundlagen kennen. Denn in dem Punkt legt sich die Detektei sehr weit aus dem Fenster und wagt es sogar, gleich den überweisungsträger mitzuschicken, über bis zu 450 Euro. Aufgrund der vielen Anrufe verärgerter Ehefrauen und Ehemänner, die einen Brief von der Firma aus Berlin erhalten hatten, reagierte der BDD nun auch mit juristischen Mitteln. Bei der Wettbewerbszentrale Stuttgart wurde ein Abmahnverfahren in die Wege geleitet. Betroffene, rät der Bundesverband der Detektive, sollten sich sofort an die Verbraucherzentrale wenden.

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