Normalerweise hat der Schulweg wenig mit Detektivarbeit zu tun, es sei denn, der Auftrag lautet, einen (Grund-)Schüler zu observieren oder zu bewachen. Dann macht es durchaus Sinn, dass sich ein Privatdetektiv intensiver mit möglichen Gefahrenpunkten auseinandersetzt, die auf dem Weg in den Unterricht lauern. In Billerbeck arbeiten die Kinder selbst als Detektiv – achten dabei allerdings auf ganz andere Dinge und liefern der Stadt somit wichtige Anhaltspunkte für mehr Verkehrssicherheit.
Das Thema wird in Billerbeck seit Jahren großgeschrieben und ist eingebettet in das Projekt „Schritt für Schritt“ des Netzwerkes „Verkehrssicheres NRW“. Bestandteil der Idee sind Fußstapfen. Sie werden in roter Signalfarbe auf die Gehwege und Straßen gesprüht und dienen den Kindern als Wegweiser. Zu finden sind sie unter anderem an Ampeln, Zebrastreifen und anderen Querungshilfen, die auf dem Weg zur Schule liegen. Die Billerbecker haben das Konzept noch weiter ausgebaut und beziehen auch den Freizeitbereich mit ein, beispielsweise das Sportzentrum der Stadt. Um die Kosten müssen sich die Verantwortlichen kaum Gedanken machen: Die Eltern übernehmen die Malarbeiten und die Pflege der Fußstapfen ehrenamtlich.
Sobald die Jungen und Mädchen in der dritten und vierten Klasse sind – und somit von sich aus schon etwas mehr Verständnis für die Gefahren im Straßenverkehr haben – kommt die Detektiv-Kiste ins Spiel, die vom Netzwerk zur Verfügung gestellt wird. Die Utensilien und Arbeitsmaterialien fließen in den Unterricht ein und sollen dazu animieren, den Schulweg genauer unter die Lupe zu nehmen. Die Kinder spüren Besonderheiten auf und notieren sie. Sämtliche Ergebnisse werden ausgewertet und finden sich ab Mitte 2009 in speziellen Kinder-Stadtteilplänen wieder, die kostenlos an die Schulkinder verteilt werden.