Observation – Geduld bringt Erfolg

Zeitaufwändig – ja. Erfolgreich – meistens. Bedeutung – sehr hoch. Die Observation von Verdächtigen oder Objekten gehört zum Handwerkszeug eines jeden Detektivs und nimmt im Arbeitsalltag eine nicht zu unterschätzende Rolle ein. Wie wichtig das Thema ist, beweist ein Fach-Workshop des Bundes internationaler Detektive (BID), der Ende November in Kassel stattfindet. Es ist inzwischen die dritte Auflage des Seminars, das sich als berufsbegleitende verbandsinterne Fortbildung an der „Berufsordnung für Detektive in Deutschland“ orientiert. Motto der Veranstaltung: Observation – ein spezielles Mittel zur Gewinnung von Erkenntnissen bei komplexen Ermittlungen in den Bereichen Schadensaufklärung und Gefahrenprävention.

Im Rahmen des Workshops befassen sich die Teilnehmer unter anderem damit, inwieweit ihre Arbeit möglicherweise die Persönlichkeitsrechte, das Recht am eigenen Bild oder das Recht auf informationelle Selbstbestimmung berührt. Dazu wird die Verhältnismäßigkeit der Mittel beleuchtet und erklärt, welche Bedeutung die während der Observation erlangten Erkenntnisse für einen Prozess haben können – vorausgesetzt sie unterliegen nicht dem Beweisverwertungsverbot. In diesem Zusammenhang weist der BDI bereits auf sein nächstes Seminar hin, bei dem es um die Berichterstattung geht, also die rechtsverwertbare Dokumentation der Arbeit.

Neben Privatdetektiven nutzt auch die Polizei das Mittel der Observation. Einen erfolgreichen Fall, der zudem noch recht zügig abgehakt werden konnte, schildert die Polizei aus Bochum-Riemke. Sie war dem Hinweis eines Spaziergängers nachgegangen, der in einem Wald Müllsäcke mit Notebooks und Kleidungsstücken gefunden hatte. Die Beamten machten sich vor Ort ein Bild und erkannten, dass es sich um das Depot einer Diebesbande handelt. Der Fundort wurde daraufhin observiert. Schon am Abend erfolgte der Zugriff. Die Polizei bemerkte ein Fahrzeug mit zwei Männern. Einem gelang die Flucht, der andere wurde nach heftiger Gegenwehr festgenommen.