
Auf was für absurde Ideen man kommen kann, wenn das Portmonee mal wieder auf Geldentzug ist, hat jüngst ein usbekischer Student bewiesen und sich damit gleich ins Rampenlicht der Gazetten gestellt. Er versuchte sich als Detektiv und Erpresser, um endlich wieder Kohle in der Studienkasse zu haben, statt nur Kohldampf zu schieben. Dass er sich dafür ausgerechnet einen Prominenten ausgesucht hat, der schon mehrmals betrogen wurde und entsprechend auf der Hut ist, kann als Größenwahn oder aber als Dummheit ausgelegt werden. Der Staatsanwalt hat sich dazu schon sein Urteil gebildet und bei diesen Worten vermutlich ein leichtes Grinsen um die Mundwinkel: „Der Plan kam aus Absurdistan.“
Doch was hatte der 25-jährige Student nun vor? Mit 10.000 Euro Schulden im Nacken und der Rechnung für die nächsten Semestergebühren im Postkasten, überlegte er sich, Prominente zu erpressen und als russischer Detektiv aufzutreten. Opfer Nummer eins auf seiner Liste war Franjo Pooth. Der Gatte von Verona Pooth, der von der Presse nur noch als „Pleite-Unternehmer“ bezeichnet wird, sollte zwischen 30.000 und 60.000 Euro zahlen. Der Privatdetektiv hätte dafür angeblich Schwarzgeldkonten in Luxemburg gelöscht, die ohne Wissen von Franjo Pooth auf seinen Namen eingerichtet worden seien. Doch schon der Anruf bei der Familie schien nicht sonderlich professionell gewesen zu sein. Sie schaltete sofort die Polizei ein.
Ein fingiertes Treffen zwischen Anwalt und vermeintlichem Detektiv wurde arrangiert. Der 25-jährige legte allerhand Unterlagen vor, die er mit Bildern und Dokumenten aus dem Internet sowie einem gefälschten Notariatsstempel „gebastelt“ hatte. Sicherlich hat sich der junge Mann damit viel Arbeit gemacht. Gebracht hat es ihm ein Verfahren, bei dem ihm wegen Urkundenfälschung, Betrag und versuchter Erpressung im Höchstfall fünf Jahre drohen. Boris, Becker, Kai-Uwe Ricke und Klaus Zumwinkel können sich indes freuen. Sie hätten als nächste Opfer auf der Liste des russischen Detektivs gestanden.