Videoüberwachung überführt Stalker

Was zu weit geht, geht zu weit: Dass nach einer Trennung die Fetzen fliegen, ist durchaus verständlich. Nach einer gewissen Zeit sollte sich der Ärger allerdings gelegt haben. Wenn aber, wie in einem Fall in Österreich, das Gemüt kocht und dazu führt, dass der Ex-Ehemann zum gewaltbereiten Stalker wird, braucht es professionelle Hilfe. Die Frau wandte sich an einen Detektiv, der mit einer Videoüberwachung gerichtsverwertbare Beweise sammelte. Sie führten letztlich zur Anklage vor dem Innsbrucker Landesgericht.

Die Polizei, die schon relativ früh eingeschaltet wurde, konnte der Frau nicht helfen. Trotz Anzeige machte der Ex munter weiter. Die Liste der Straftaten, die er als Stalker beging, wurde Tag für Tag länger. Insgesamt 18 Reifen hat der Mann zerstochen, den Lack des Autos zerkratzt und im Fahrzeug Hundekot platziert. Hinzu kommen Sachbeschädigungen und Bedrohungen – nicht nur gegen die Frau, sondern auch den Hund. Der Detektiv erklärte gegenüber einem österreichischen Magazin: „Es gab sogar Drohungen, dass der Hund des Opfers in Lebensgefahr sei.“ Daraufhin musste der Vierbeiner seine Notdurft im Haus verrichten. Vor die Tür ließ das Frauchen ihn nicht mehr.

Irgendwann wurde es der getrennt von ihrem Mann lebenden Frau zu bunt. Sie engagierte einen Privatermittler. Da sich der Ex-Mann auch im Garten austobte, Gegenstände von A nach B brachte oder versteckte, installierte der Detektiv rund ums Haus eine Videoüberwachung. Jetzt liegen die Beweise vor, dass der Mann der Übeltäter ist. Vorher hatte er jede Beteiligung abgestritten. Zu sehen ist unter anderem, wie er sich im Garten zu schaffen macht und in die Tiefgarage geht, wo der Privatdetektiv später vor dem beschädigten Auto seiner Mandantin stand. Psychologen und Stalking-Experten nennen als Grund für die Attacken schlicht Rache und verschmähte Liebe. Häufig führe das bis hin zu körperlicher Gewalt.

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