Bürgerwehr-Detektive twittern zu akuten Bedrohungen

Nachbarschaftsgruppen, die sich als Bürgerwehr organisieren und für mehr Sicherheit sorgen, als Detektiv-Spiel für Große zu bezeichnen, wäre despektierlich. Hinter diesen Aktionen steckt weit mehr als nur der Spaß, Fremde zu observieren, Nummernschilder zu notieren oder Patrouille zu laufen. Gerade in den Vereinigten Staaten reagieren Nachbarn mit der Gründung solcher Gruppen zunehmend auf die schwache Polizeipräsenz, die mit zu knappen Budgets und Entlassungen begründet wird. Waren einst 5.000 Bürgerwehren aktiv, auch „Block Watch Group“ genannt, schnellte die Zahl innerhalb von vier Jahren auf rund 20.000 nach oben.

Registriert werden die Organisationen, darunter das Projekt „Safe Atlanta for Everyone“ (ein sicheres Atlanta für jeden), bei der National Sheriffs´ Association. Die Nachbargemeinschaften übernehmen dann privatpolizeiliche Aufgaben und arbeiten eng mit den Beamten vor Ort zusammen. Auch die Schulung der Mitglieder wird von den Strafverfolgungsbehörden organisiert. Schließlich geht es nicht darum, Wilder Westen zu spielen und wahllos in der Gegen herumzuballern, sondern um die Sicherheit im Viertel. Dabei greifen die Block Watch Groups immer häufiger auf moderne Möglichkeiten der Vorwarnung zurück. Sie nutzen für ihr Netzwerk unter anderem Twitter und eigene Blogs.

Beobachtet einer der Nachbarschaftsdetektive ungewöhnliche Vorkommnisse oder fremde Personen, die sich auffällig verhalten, werden die Anwohner gewarnt. In der Regel piept wenig später das Handy und kann man die Details als SMS lesen. Inzwischen werden die Hinweise von einigen Gruppen auch über Twitter verbreitet. Die nur wenige Zeichen langen Nachrichten beinhalten dann beispielsweise Personenbeschreibungen. Ob Twitter tatsächlich dazu geeignet ist, auf akute Bedrohungen aufmerksam zu machen, ist zwar eher fraglich, weil nicht jeder rund um die Uhr am PC sitzt. Aber vielleicht ist es einfach nur das Gefühl der Sicherheit, das den Ausschlag gibt.

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