
Drohbriefe, Erpresserschreiben, gefälschte Urkunden oder Belege – sie haben eines gemeinsam: Sie wurden allesamt geschrieben oder gedruckt. Ob mit Füller, Kugelschreiber, Gelstift, Filzmaler, Tintenstrahl- oder Laserdrucker lässt sich sehr schnell auch ohne großen technischen Aufwand feststellen. Geht es aber darum, ein Schriftstück einem ganz bestimmten Schreibmittel zuzuordnen, sind aufwändige chemische Verfahren nötig. Dementsprechend fällt die Schreibmittelanalyse in den Bereich der naturwissenschaftlichen Kriminaltechnik. Analysiert wird in erster Linie die Zusammensetzung der Tinten, Toner, Gele und Pasten. Denn jeder Hersteller nutzt für seine Produkte eigene „Rezepturen“, mit denen sich die Schrift- bzw. Druckproben vergleichen lassen. Ganz so einfach wie zu Zeiten der Schreibmaschine, bei der in vielen Krimi ein ausgebrochenes „E“ oder ein hakendes „Z“ den Täter überführten, haben es Detektive heute nicht mehr.