Online-Detektiv überführt untreuen Ehemann im „Second Life“

Was es nicht alles gibt! Wenn Ehefrauen das Gefühl haben, dass mit ihrem Gatten etwas nicht stimmt oder er sich anders verhält als sonst, kommt es durchaus vor, dass sich ein Privatdetektiv der Sache annimmt. Dann wird der Mann observiert. Sollte sich dabei herausstellen, dass er tatsächlich mit einer Fremden im Bett landet, erhält die Frau eine lückenlose Dokumentation. Wie sie letztlich damit umgeht, bleibt ihr überlassen – von Trennung auf Zeit bis Scheidung ist vieles möglich. Den endgültigen Schlussstrich zog jetzt eine Frau, die ihren Mann von einem Online-Detektiv überwachen ließ.

Beide hatten sich im „Second Life“ kennen gelernt, wo sich rund 15 Millionen Menschen tummeln. Nach einigen vertraulichen E-Mails zogen Amy und Davis zusammen, heirateten und waren glücklich. Dass die Hochzeit auch virtuell Anlass für eine große Party bot, versteht sich von selbst. Ebenso, dass beide nach wie vor in ihrem „zweiten Leben“ aktiv waren. Allerdings nutzte Davis die Onlinewelt nicht nur, um alte Bekannte zu treffen, sondern auch für amouröse Abenteuer. Amy schaltete einen Online-Detektiv ein, der sich in den Weiten des Webs an die Fersen des untreuen Gatten heftete. Nach zwei Monaten hatte er Erfolg: Der Ermittler beobachtete den Mann mit einer fremden Frau beim virtuellen Sex, den auch Amy live miterleben musste.

Sie ließ sich scheiden, erst im „Second Life“, dann im realen Leben. Ob sich für Detekteien damit eine neue Marktlücke erschließt, ist eher fraglich. Zu tun haben dürften sie genug. Denn die Scheidung von Amy und Davis war nicht die erste im virtuellen Raum. Alleine für den Anwalt der betrogenen Ehefrau war es schon der zweite Fall innerhalb von nur einer Woche. Wie oft Detektive in der Onlinewelt aktiv werden, welche Aufträge sie erhalten und wie viele ihre Dienste anbieten, ist nicht bekannt.