Spur im Fall Madeleine McCann wurde achtlos gelöscht

Der Name Madeleine McCann, kurz Maddie, beherrschte 2007 über Monate die Medien. Das damals dreijährige Mädchen war am 3. Mai aus einer Ferienanlage an der Algarve entführt worden, während die Eltern mit Freunden im Restaurant saßen. Obwohl die Polizei sofort mit der Suche begann und mehrere Privatdetektive jede noch so kleine Spur auswerteten, bleibt das Kind verschwunden. Jetzt gab es nach langer Zeit wieder einen Hoffnungsschimmer: die Aufnahmen einer Videoüberwachung am Hotel. Doch, wie so oft in diesem Fall, verlief auch dieser Hinweis im Sand.

Der leitende Detektiv, Goncalo Amaral, berichtet laut „Bild“-Zeitung, dass ein Augenzeuge einen Mann mit einem Kind auf dem Arm in der Nähe der Kamera gesehen habe. Sie gehört zum Hotel, in dem die McCanns untergebracht waren. Der Versuch des Ermittlers, Einsicht in die Aufnahmen zu erhalten, blieb jedoch ohne Erfolg. Die Polizei teilte ihm mit, dass das Band wieder überspielt worden sei. Das scheint nur einer von vielen Fehlern zu sein, die der Polizei angelastet werden. Sie hatte zwischenzeitlich auch die Eltern, Kate und Gerry McCann, in Verdacht und ließ sie mehrmals verhören.

Für den Privatdetektiv steht fest, dass die Beamten die Familie haben fallen lassen. Die Hoffnung aufzugeben, kam für die McCanns jedoch nie infrage. Sie wissen aber auch, dass die Chancen, Maddie zu finden, schon lange gen Null tendieren. Sehr lange werden sie es sich auch nicht mehr leisten können, mit professioneller Hilfe nach ihrer Tochter suchen zu lassen. Der „Findet-Maddie“-Fonds mit einst 2,3 Millionen Euro ist fast leer. Das restliche Geld, rund 342.000 Euro, wird nach ersten Schätzungen im Frühjahr 2011 aufgebraucht sein. Von da an sind die Eltern auf sich allein gestellt.

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